Feinguss-Hygiene Das große Krabbeln!: Teil 2

Author: Bob Brown - Verkaufs- und Marketingdirektor

Tag der Beseitigung

Dieser Beitrag ist die mit Spannung erwartete Folge auf meinen vorausgehenden Beitrag über das Vorhandensein von Bakterien und Pilzen in alkalischen kolloidalen Kieselerden.

REMET stellt kolloidale Kieselerdebindemittel unter den Warenzeichen REMASOL und ADBOND her. Während diese Produkte bei der Herstellung als bakterienfrei formuliert werden, können unterschiedliche Lager-, Handhabungs- und Anwendungsbedingungen das Bakterienwachstum fördern. Alle Güten enthalten ein universelles Biozid und Konservierungsmittel, das aufgrund seiner Wirksamkeit und Kompatibilität gewählt wurde.

Es gibt Umstände, unter denen das Konservierungsmittel überfordert ist. Sobald der Behälter geöffnet wird, können große Mengen oder resistente Stämme eingeführt werden. Hohe Lagertemperaturen schränken die Wirksamkeit des Biozids ebenfalls ein.

Dieser Beitrag bietet einige Informationen über die Bakterienkontrolle.

Die folgenden Themen werden behandelt:

  • Entkeimung und Sterilitätsniveaus
  • Vorbeugung
  • Konservierungsmittel
  • Schnell wirkende Biozide
  • Bakterien und chemische Untersuchung
  • Gerätewartung

Entkeimung und Sterilitätsniveaus:

Entkeimende Chemikalien, Ausrüstung und Abläufe zielen darauf ab, Bakterien und sonstige Mikroorganismen zu reduzieren oder zu beseitigen. Um totale Sterilität zu erreichen, werden teure chemische und technische Kontrollen benötigt, die für zahlreiche industrielle Abläufe nicht greifbar sind. Selbst wenn das Produkt und die Ausrüstung zu Anfang steril sind, können Organismen in einer industriellen Umgebung nach kurzer Zeit eingeführt werden. Nutzer müssen über die akzeptable Bakterienlast entscheiden und die nötigen Kontrollen einrichten, um eine stabile Umgebung zu erreichen.

Vorbeugung:

  • Soweit möglich ist der beste Umgang mit Infektion die Vorbeugung:
  • Mit Ausnahme der Entnahme oder Verwendung sollten Behälter gut verschlossen bleiben.
  • Musterbecher / Röhren, Messstäbe, Rohrleitungen und Schläuche sollten regelmäßig gereinigt werden. Idealerweise sollten sie keimfrei gemacht werden.
  • Produktionskessel sollten über Deckel verfügen und verschlossen werden, wenn sie nicht im Betrieb sind
  • Entlüftungsöffnungen sollten von offenen Kesseln ferngehalten und offene Bodenabläufe in der Nähe von offenen Kesseln abgedeckt oder umgeleitet werden, wenn das sicher möglich ist.
  • Lagerbehälter und Rohrleitungen sollten regelmäßig gereinigt und gründlich mit sauberem Wasser ausgespült werden. Das sollte mindestens jährlich erfolgen, bei Bedarf auch öfter.

Entkeimung: Vorsicht!

Sollten diese vorbeugenden Methoden versagen und die kolloidale Kieselerde wird verschmutzt, kann sie mit verschiedenen Bioziden sterilisiert werden. Beim Umgang mit den nachfolgend aufgeführten Vorschlägen ist jedoch Vorsicht geboten. Soweit möglich ist es immer besser, die Quelle zu beseitigen. Ein zu hohes Niveau an Zusätzen kann die kolloidale Kieselerde instabil machen und Gelierung verursachen oder auf sonstige Weise ihre Leistung beeinträchtigen, weshalb nur die geringste für die Aufgabe benötigte Menge verwendet werden sollte. Neue Biozide sollten vorsichtshalber außerhalb der Produktion getestet werden.

Konservierungsmittel.

Zahlreiche organische Biozide halten länger an als anorganische Materialien, Z.B. NATRIUMHYPOCHLORIT. Die Auswahl eines geeigneten Biozids ist wichtig, denn der pH-Wert oder sonstige Formelbestandteile können es instabil oder unwirksam machen. Die Toxizität des Biozids sollte auch berücksichtigt werden, und sämtliche Herstellerliteratur sollte gelesen und verstanden werden, um Eignung und Sicherheit zu gewährleisten.

Remet empfiehlt: Dowicil 200 bzw. REMET BF3000

Wie oben bemerkt, sollten neue Biozide im kleinen Umfang erprobt werden. Zu den Anzeichen der Unverträglichkeit gehören die Zunahme der Viskosität, Ausfällung oder Gelierung. Sollte das vorkommen, muss die Zugabemethode, Konzentration des Zusatzmittels oder das Biozid selbst geändert werden.

Manche Biozide enthalten anorganische Salze oder sonstige stabilisierende Komponenten, die zu Unverträglichkeit führen können. In diesem Fall sollten sie verdünnt werden, um die störende Komponente unter 1% des Bindemittelgewichts zu halten.

Führt die Prüflösung zu Instabilität, probieren Sie eine 10%-ige Lösung vor dem Hinzufügen aus. Gutes Vermischen ist angeraten, um eine gleichmäßige Verteilung zu gewährleisten und das lokalisierte Gelierrisiko zu reduzieren.

Diese Biozide können die kolloidale Kieselerde geringfügig verfärben. Derartige Farbveränderungen weisen normalerweise nicht auf Instabilität hin und stellen kein Problem dar.

Die meisten organischen Biozide wirken langsam, so dass normalerweise die bakterielle Aktivität 24 – 72 Stunden nach Zugabe geprüft werden sollte.

“Schnellabtötung”

Anorganische Biozide wie Wasserstoffperoxid und Natriumhypochlorit können zur “Schnellabtötung” eingesetzt werden. Das erfolgt oft, um das Bakterienniveau auf einen Wert zu reduzieren, bei dem Konservierungsmittel wirksam werden können.

Diese Biozide werden sehr schnell abgebaut und sinken meist nach 1 – 2 Wochen auf ein unwirksames Niveau ab

Diese Chemikalien sind starke Oxidationsmittel und Nutzer müssen alle Vorkehrungen für den sicheren Einsatz treffen.

Das ist äußerst wichtig!  Natriumhypochlorit darf nie Formeln, die Ammoniak enthalten, oder durch Ammoniak stabilisierten Lösungen hinzugefügt werden. Das würde zur Bildung von Giftgasen führen. Lesen Sie diesen Absatz erneut, falls Sie Zweifel haben, wie gefährlich diese Praxis sein kann,

Wasserstoffperoxid ist in manchen Fällen gegenüber Hypochlorit zu bevorzugen, da es keine Metallionen enthält und seine Abbauprodukte Sauerstoff und Wasser sind, die keine Stabilitätsprobleme verursachen.

Es ist besonders nützlich in Anwendungen, die gegenüber geringen Mengen Natrium, Chlor und Wasser empfindlich sind. Wasserstoffperoxid (2 – 3%) kann allgemein ungelöst hinzugefügt werden. Eine Dosis von 100ppm des Bindemittelgewichts reicht allgemein bei gutem Vermischen aus, obwohl bei Bedarf mehr hinzugefügt werden kann.

Bei Anwendungen mit geschlossenen Behältern ist Vorsicht geboten. Die Entwicklung von Sauerstoff erhöht den Innendruck auf ein Maß, das zum Ausbeulen oder Bersten des Behälters führen kann. Das Peroxidniveau kann mit Teststreifen überwacht werden, die im Chemikalienhandel erhältlich sind.

Haushaltsbleiche (normalerweise 5,25 % Natriumhypochlorit) kann erfolgreich den meisten Güten hinzugefügt werden, mit Ausnahme solcher, die Ammoniak enthalten. Die folgenden Vorsichtsmaßnahmen sind geboten:

Ein Teil Bleiche sollte in 3 Teilen Wasser gelöst werden, bevor es dem Bindemittel hinzugefügt wird. Zu hohe Natrium-Ion-Konzentrationen können zur Gelierung von kolloidaler Kieselerde führen.

Beim Hinzufügen der Bleiche sollte kräftig gerührt werden. Ohne Rühren kann die Bleichelösung sich auf der Oberseite ansammeln und zu lokalisierter Gelierung führen.

Obwohl einem Bindemittel mehrere Dosen hinzugefügt werden können, kann die Ansammlung von Natrium-Ionen es instabil machen. Die höchste Gesamtdosis liegt normalerweise bei <300ppm.

Bakterien und chemische Untersuchung:

Bakterienobjektträger vom Typ “Gesamtkeimzahl” haben sich als nützliche und zuverlässige Methode der Bestimmung der Gesamtkeimzahl erwiesen. Um Verschmutzung zu verhindern, ist es wichtig, dass gute Praxis zur Anwendung kommt.

Remet empfiehlt:

  • Easicult TTC bzw. Combi, Orion Diagnostica
  • Difco Hycheck, Becton Dickinson Total Count
  • Total Count Dipslides, BDH / Fischer

Das Bleicheniveau kann mittels Chlortest-Papierstreifen bestimmt werden, die mit pH-Papier vergleichbar sind.

Remet empfiehlt:

  • Micro Chlorine Tester CM-240, MicroEssential laboratory inc.
  • Aquachek Yellow bzw. Select, Environmental Test Systems inc.

Das Wasserstoffperoxid-Niveau kann auch mittels Papier-Teststreifen überwacht werden.

Remet empfiehlt:

  • EM Quant Peroxid-Teststreifen, EM Science.

Die meisten organischen Biozide bedürfen der aufwendigen Laboranalyse. Analytische Informationen sind von den individuellen Herstellern einzuholen.

Gerätewartung

Sämtliche mit dem Bindemittel in Kontakt kommende Geräte müssen als potenzielle Quelle der bakteriellen Verschmutzung betrachtet werden. Dazu gehören Lager- und Verarbeitungstanks, Rohrleitungen, Pumpen, Filter usw. sowie auch Messgeräte, wie Stäbe, Becher, Rührer, Messsonden usw. Diese müssen häufig gereinigt werden.

Die Gerätewartung sollte regelmäßige Reinigungs- und Entkeimungsmethoden beinhalten.

Bei Bedarf ist von Remet ein generisches Reinigungsverfahren erhältlich.

Das war der Beitrag über Wartung und industrielle Hygiene. Ich hoffe, Sie fanden ihn nützlich und unterhaltsam!

Der übliche Rechtshinweis:

SICHERHEITSVORKEHRUNGEN: Lesen Sie vor der Verwendung dieses Produkts das Materialsicherheits-Datenblatt.

HINWEIS: Sofern sie nicht ausdrücklich als Spezifikationswerte angegeben werden, handelt es sich bei den oben genannten chemischen, physischen und Größenverteilungswerten um typische Eigenschaften. Sie stellen keine Spezifikationswerte dar.

Wenden Sie sich an Ihr nächstes REMET-Verkaufsbüro für die Produktspezifikationen.

Wenden Sie sich an Ihren REMET-Gebietleiter und besuchen Sie old.remet.com für etwaige Fragen und nähere Informationen.

Informationen und Empfehlungen beruhen auf Forschung und technischen Daten, von deren Zuverlässigkeit ausgegangen wurde. Sie werden kostenlos zur Nutzung durch Personen mit technischen Fertigkeiten auf eigenes Ermessen und Gefahr erteilt, ohne Garantie der Zuverlässigkeit. REMET erteilt keine ausdrücklichen oder implizierten Garantien und übernimmt keine Haftung für die Nutzung seiner Produkte und damit zusammenhängende Informationen. Keiner dieser Inhalte beabsichtigt, die Verletzung etwaiger Patente zu empfehlen.

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